Spielbericht:
Da war schon eine gehörige Portion Resignation aus der Analyse von Christoph „Jim“ Egerer herauszuhören. „Ich mache immer noch die selben Fehler wie zu Beginn“, ging der Bald-50er mit seiner Leistung hart ins Gericht und verspürte in seiner Entwicklung gar „eine Art Stagnation“. Zu seiner Verteidigung: Egerer hatte es an diesem Tag natürlich auch nicht mit irgendjemandem zu tun, sondern mit Frank „El Presidente“ Kleinhenz. Dieser ist in der Viktoria-Nahrungskette bekanntlich im oberen Bereich angesiedelt, was das Unterfangen für Egerer nicht leichter machte. Im Duell der beiden Berufskollegen war Kleinhenz von Anfang an darauf bedacht, ein sauberes Spiel aufzuziehen und seinen Kumpel immer wieder unter Druck zu setzen. Dies klappt vor allem über Egerers schwächere Rückhandseite, wo dieser häufig nur reagieren konnte statt eigene Akzente zu setzen. Stattdessen musste er häufig mit ansehen, wie Kleinhenz nach einem gelungenen Angriffsball vorne am Netz den Ballwechsel erfolgreich beendete. „Ich wollte einfach wieder einmal ein Zeichen setzen, vor allem auch um Jim zu zeigen, dass da noch viel Luft nach oben ist“, spielte der Lauterer auf die gelegentliche „Beratungsresistenz“ seines Herren-40-Kollegen an. „Man muss immer wieder gewisse Dinge annehmen und umsetzen, um sich zu verbessern“, brachte Kleinhenz es auf den Punkt und freute sich am Ende über einen standesgemäßen und verdienten 6:1, 6:1-Sieg, den auch sein Gegenüber nüchtern anerkannte. Sicher wäre noch das eine oder andere Spiel mehr für Egerer drin gewesen, Chancen dazu hatte er bei diversen 40:0-Situationen. Doch auch das ist eben eine Qualität, die besonders sein Kontrahent an diesem Tag unter Beweis stellte: unter Druck ruhig bleiben, an seinem Spiel festhalten und vor allem die nötige Geduld mitbringen, die Rallye zur Not auch erst mit dem siebten oder achten Ball zu gewinnen. In der Tat sind das Bereiche, in denen sich Egerer noch verbessern kann – und wird. Sein Einsatz stimmt, seine Begeisterung für den Tennissport ist grenzenlos und aus unserer Herren-40-Mannschaft ist der „Effzeh-Fan“ ohnehin nicht mehr wegzudenken.