Spielbericht:
Blut ist ja bekanntlich dicker als Wasser. Im Schwagerduell zwischen Titelfavorit Thorsten Saliger und Christoph „Jim“ Egerer stellte sich aber schnell heraus, dass die Blutlinien der beiden Protagonisten unterschiedlicher nicht sein könnten. Egerers Fiasko begann schon vor dem ersten Aufschlag: „Pünktlich zum Spielbeginn sind plötzlich Thorstens Frau Martina sowie Andreas Binder – seines Zeichens Schornsteinfeger aus Bobberoud – eingelaufen sind“, schilderte der „Hazelich“-Vorstand den Anfang vom Ende. Denn da wollte sich Saliger natürlich nicht lumpen lassen und zeigte prompt sein gesamtes, umfangreiches Repertoire. Pitsch, patsch! 6:0! Egerer in dieser Phase als chancenlos zu bezeichnen, wäre wahrlich noch geprahlt. Offenbar gelangweilt vom allzu deutlichen Spielverlauf zog Saligers Fanclub von dannen und sogleich entwickelte sich ein offeneres Match. „Auf einmal haben wir miteinander Tennis gespielt“, freute sich Egerer über das Einsehen seines Schwagers, das ihm auf dem Fuße seine beiden einzigen Spiele ermöglichte. Die Freude währte jedoch nicht lange: „Plötzlich kommt Frank Kleinhenz nach dem Training mit freiem Oberkörper vom unteren Platz hoch, um ein wenig zuzuschauen“, versuchte sich der Fast-50-Jährige mit Galgenhumor, denn es kam, wie es kommen musste: Saliger zog das Tempo wieder erheblich an und Egerer musste es über sich ergehen lassen. Am Ende setzte der Top-Favorit mit dem 6:0, 6:2 ein Ausrufezeichen in Richtung seiner Herausforderer Simon Schmitt, Tim Schmid und Markus Schott. Egerer hingegen hatte trotz seiner Rolle als krasser Underdog an der Pleite zu knabbern. Wer unseren Herren-40-Crack kennt, weiß nur zu genau, welch hohe Maßstäbe er an sich anlegt und wie fuchsig er werden kann, wenn er diese in seinen Augen nicht erfüllen kann. Mit knapp zwei Jahren aktiver Tennis-Erfahrung sollte er dabei aber nicht zu hart mit sich ins Gericht gehen gegen einen Gegner, der das Ganze schon sein ganzes Leben lang macht. Gegen Kumpel und Vermögensberater-Kollege Frank Kleinhenz kann er sich nun rehabilitieren. Zwar wird Egerer auch hier als Außenseiter an den Start gehen, doch gegen den Lauterer dürften die Ballwechsel deutlich länger und das Spiel wesentlich ausgeglichener verlaufen.